Foto: Nico Schimmelpfennig
Foto: Nico Schimmelpfennig
Foto: Nico Schimmelpfennig

Kabinettausstellung im Dachgeschoß „Auf Achse“

Wann:
17. August 2025 um 10:00 – 17:00
2025-08-17T10:00:00+02:00
2025-08-17T17:00:00+02:00
Wo:
Erzgebirgisches Spielzeugmuseum
Hauptstraße 73
09548 Kurort Seiffen/Erzgeb.
Deutschland
Preis:
Eintritt
Kontakt:
Erzgebirgisches Spielzeugmuseum
037362 17019

„Auf Achse“

Kabinettausstellung im Dachgeschoss, ab 15.August 2025

Auf Achse! – Die wunderbare Welt der Spielzeugautomobile

Spielzeug war von jeher mit der jeweiligen Lebenswelt von Herstellern und Spielenden verwoben. So verwundert es nicht, dass mit dem Aufkommen des Automobils, eines motorgetriebenen Straßenfahrzeugs, auch dieses seinen Weg in die Welt des Spielzeugs fand. Ab 1907 sind sie auch unter den sog. „Miniaturspielzeugen“ aus dem Erzgebirge zu finden. Ihre Herstellung reflektiert die zeitgenössischen Trends der Fahrzeugtechnik, weshalb sie auch ein wichtiges Zeugnis der Kulturgeschichte sind und sich so wie eine Chronik der Automobilentwicklung lesen lassen können.
Die Nachbildung der Originale erfolgte aus dem Blickwinkel der Spielzeugmacher, die mit Beobachtungsgabe und Einfallsreichtum versuchten, diese detailreich zu gestalten.

Besonders in den 1920er Jahren eroberten diese Kleinspielzeuge den Markt. Autos mit Zinnrädchen fanden Eingang in die thematischen Sortimente, als sog. Garnituren, wie z.B. der Bereich Feuerwehr und spiegeln auch hier den technischen Fortschritt der Zeit wider.
Dass auch politische Konstellationen des 1. und 2. Weltkriegs Berücksichtigung bei der Herstellung fanden, zeigt sich an den Musterkarten mit angehefteten Fahrzeugen.

Krisenzeiten stellten immer wieder neue Herausforderungen an ihre Hersteller, was sich an der Gestaltung der Fahrzeuge erkennen lässt. So wurden die Räder aus Zinn durch Holzräder oder gestanzte Metallscheiben ersetzt.

Die scheinbar gedeckte Farbigkeit der ältesten Miniaturautos ist keineswegs so gewollt, sondern liegt am Überzug mit Schellack, der mit der Zeit nachgedunkelt ist. Tatsächlich waren die meist einfachen Fahrzeuge von einer sehr intensiven Farbigkeit, wie einige Exemplare der Ausstellung belegen.

Nach dem 2. Weltkrieg spielten die Miniaturautos jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle, größere Modelle werden gefragter, vor allem als Spielzeuge für Kindergärten.

In Seiffen halten einige Hersteller weiter an dem gewohnten Sortiment der Miniaturen fest, u.a. Otto Müller, Rudolf Glöckner, Alfred Harzer und Curt Hegewald.

Der technische Fortschritt des Automobils lässt sich aber auch hier bald an der Gestaltung ablesen: veraltete Typen werden durch neue Modelle ersetzt. Alte Fahrzeugtypen finden sich aber dennoch bei Franz Weber und Fanny Richter.

Etliche Söhne übernehmen die Produktion der Fahrzeuge ihrer Väter. So lassen die Verwendung von Stempeln auf Kühler und Türen die Hersteller identifizieren.

Raum- und Raketenfahrzeuge wurden von Erich Reichelt hergestellt.

 

Die Werkstatt Walter Weber in Oberseiffenbach spezialisierte sich auf Traktoren mit Hängern und Lkw als Dreiachser. Seit 1970 wurde von Hans Reichelt der Trabant gestaltet und en miniature hergestellt. Eginhardt Matthes tat dies mit dem Barkas. Auf diese Weise fand auch die DDR-Automobilentwicklung ihren Ausdruck in der Spielzeugproduktion.

Mit einer Art Renaissance der Seiffener Spielzeuggeschichte in den 1980er Jahren wurden auch die Miniaturautos mit Zinnrädchen „wiederentdeckt“, die von Reiner Flath im Stil der 1920er Jahre hergestellt werden.

Wie bereits erwähnt, finden sich bei jedem Spielzeughersteller gewisse Eigenheiten, die zu signifikanten Merkmalen der Identifizierung werden, so die Form der Figuren, die als Fahrer fungieren. Besonders hilfreich sind jedoch die Stempelaufdrucke auf Kühler, Motorhaube oder Fahrzeugtür, die zur einfachen und zeitsparenden Ausschmückung der Fahrzeuge Anwendung fand.

Kabinettausstellung im Dachgeschoß "Auf Achse" 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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